Piercings, Tattoos & Co. - Körperschmuck im Bewerbungsgespräch

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Melina Becker, WSDE | Saarbrücken | 02. August 2022

Piercings, Tattoos & Co. - Körperschmuck im Bewerbungsgespräch

Tattoos, Piercings und anderer Körperschmuck sind in unserem Alltag längst keine Seltenheit mehr. Sie dienen als Mittel des persönlichen Ausdrucks und transportieren bestimmte Botschaften. Auch wenn Körperschmuck Privatsache ist und in den meisten Jobs kein Problem darstellt, kann er insbesondere bei konservativ eingestellten Arbeitgebern für Konfliktpotenzial sorgen.


Körperschmuck im Bewerbungsgespräch

Grundsätzlich gilt hier: Im Vordergrund sollte dein fachliches Knowhow stehen und solange du noch keinen Arbeitsvertrag unterzeichnet hast, kann dir niemand das Tragen von Piercings oder Tattoos verbieten. Sind deine Tattoos, Piercings & Co. beim Tragen von Kleidung nicht sichtbar, wird sich dein Arbeitgeber dafür ohnehin nicht interessieren.

Du musst aber damit rechnen, dass sich die Toleranz gegenüber auffälligem, sichtbarem Körperschmuck je nach Branche unterscheiden kann. Während Körperschmuck in Berufen mit viel Kundenkontakt und vorgegebenem Dresscode eher Ablehnung erfährt, sieht das in kreativen Berufen oft ganz anders aus. Als Gradmesser kannst du dich hier auch an deinem Aufgabengebiet orientieren. Je weniger du deinen Arbeitgeber nach außen repräsentieren musst, umso toleranter geht dieser in der Regel mit dem Thema Körperschmuck um.

Um mögliche Konflikte vorzubeugen, ist es jedoch ratsam, bereits im Vorstellungsgespräch zu klären, wo hier die Grenzen für deinen Arbeitgeber liegen. Insbesondere wenn von deinem Körperschmuck ein Sicherheits- oder Hygienerisiko ausgeht, kann er die Entfernung des Schmucks verlangen. Das ist zum Beispiel in einigen Bereichen des Handwerks und der Industrie der Fall, aber auch in der Medizin und der Pflege sowie im Bereich Erziehung, denn auch hier kann dadurch ein höheres Verletzungsrisiko entstehen. Informiere dich also vorab, ob womöglich ein Sicherheits- oder Hygienerisiko vorliegen könnte und überlege dir, wie offen du deinen Körperschmuck zeigen möchtest – das gilt vom Bewerbungsfoto bis hin zum persönlichen Gespräch. Stelle dir zudem die Frage, wie wichtig dir dein Körperschmuck ist und wie weit du bereit bist, dich deinem Arbeitgeber anzupassen.

Während Tattoos und Piercings von einem Mitarbeiter in einem Tattoo-Studio erwartet werden, werden sie in anderen Branchen häufig toleriert, wenn auch nur selten mit Begeisterung. Fest steht aber, dass sich Karriere und Körperschmuck vereinen lassen und Tattoos oder Piercings nicht sofort das vorzeitige Ende deiner Karriere bedeuten müssen. Ein lebender Beweis ist der meist gepiercte Mensch der Welt, der aus Dortmund kommt und bei einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen arbeitet. ;-)


Quellen:

https://www.wiwo.de/erfolg/tattoos-im-job-wann-koerperschmuck-zum-jobkiller-wird/19357652.html
https://www.merkur.de/leben/karriere/sollte-tattoos-bewerbungsgespraechen-lieber-verstecken-zr-13303739.html 
https://karrierebibel.de/tattoos-piercings/ https://lebenslauf.net/piercing-tattoo-bewerbung 
https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13729670/Piercing-Rekordhalter-arbeitet-bei-der-Telekom.html

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